Der Datenschutz-Vorteil lokal gehosteter KI-Lösungen für Städte und Kommunen
In einer zunehmend digitalen Verwaltung gewinnt Künstliche Intelligenz (KI) und damit vor allem der Datenschutz in deutschen Städten und Kommunen an Bedeutung. Ob in der Bürgerkommunikation, der automatisierten Datenverarbeitung oder in der internen Verwaltungsoptimierung. Dabei versprechen kognitive KI-Systeme Effizienz und Innovation. Doch bei aller Begeisterung bleibt der KI-Datenschutz ein kritisches Thema.
Insbesondere bei sensiblen Verwaltungsdaten ist der Schutz der Privatsphäre ganz klar ein „Muss“. In diesem Kontext stellt sich die entscheidende Frage für Bürgermeister und IT-Beauftragte der Kommunen, ob eine lokal gehostete KI oder eine global betriebene Cloud-KI eingesetzt werden kann.
Die Antwort fällt bei genauer Betrachtung der Datenschutzaspekte eindeutig aus.
Aber schauen wir uns systematisch die Details zum Datenschutz in KI an.
1. Was bedeutet „lokal gehostete KI“?
Eine lokal gehostete KI wird auf Servern betrieben, die sich innerhalb der eigenen Kommune oder eines deutschen Rechenzentrums befinden. Die Daten bleiben somit im Hoheitsgebiet der Kommune oder zumindest im Geltungsbereich der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Im Gegensatz dazu speichern und verarbeiten globale KI-Anbieter wie OpenAI, Google oder Microsoft die Daten häufig auf Servern in Drittstaaten – oft außerhalb Europas.
2. Lokale Datenhoheit als datenschutzrechtlicher Vorteil
Die Datenschutz-Grundverordnung verlangt, dass personenbezogene Daten nur dann verarbeitet werden dürfen, wenn strenge Voraussetzungen erfüllt sind. Eine lokale KI-Lösung erfüllt diese Vorgaben besonders gut:
•Volle Kontrolle über die Datenverarbeitung: Keine unbefugten Zugriffe durch Dritte oder fremde Behörden.
•Keine Übermittlung in unsichere Drittstaaten: Damit entfällt das Risiko von Datenabfluss in Länder ohne angemessenen Datenschutz.
•Bessere Einhaltung der Speicherfristen und Löschkonzepte: Kommunale IT-Abteilungen behalten selbst die Kontrolle.
•Transparenz für Bürger:innen: Daten bleiben nachvollziehbar innerhalb der kommunalen Infrastruktur.
3. Technologischer Fortschritt ohne Datenschutzrisiko
KI-Systeme müssen nicht zwingend in der Cloud betrieben werden. Es gibt heute leistungsfähige On-Premises-KI-Lösungen, die lokal installiert werden und mit aktuellen Sprachmodellen (z. B. von Open-Source-Projekten wie LLama, Mistral oder GPT4All) arbeiten können. Diese Modelle lassen sich datenschutzkonform trainieren und nutzen – ohne dass sensible Informationen das kommunale Netzwerk verlassen.
Zudem bieten einige deutsche Anbieter wie Aleph Alpha, Hessian.AI oder Deepset bereits speziell auf den öffentlichen Sektor zugeschnittene KI-Tools an.
4. Vertrauen stärken durch Transparenz und Bürger schützen
Gerade in der öffentlichen Verwaltung ist Vertrauen das höchste Gut. Ein datensouveräner Umgang mit Informationen ist nicht nur eine rechtliche Pflicht, sondern auch ein Signal an die Bürger:innen, dass ihre Daten sicher sind. Kommunen, die auf lokale KI setzen, senden ein starkes Zeichen für Transparenz, Verantwortung und digitale Unabhängigkeit.
5. Fazit: Lokale KI als datenschutzkonforme Zukunftslösung
Für Städte und Kommunen ist die Entscheidung für eine lokal gehostete KI mehr als eine technische Frage – sie ist ein strategischer Schritt in Richtung digitale Selbstbestimmung. Während globale KI-Dienste mit hohen Risiken und unklaren Datenschutzstandards einhergehen, bietet die lokale Variante Rechtssicherheit, Transparenz und Bürgernähe.
Empfohlene nächste Schritte für Kommunen, die mit KI Prozesse automatisieren möchten
- Analyse der vorhandenen IT-Infrastruktur
- Analyse des Bedarfs bzw. der zu automatisierenden Routine Aufgaben.
- Prüfung von Open-Source-KI-Modellen mit lokalen Partnern
- Beratung mit Datenschutzbeauftragten und IT-Fachkräften
- Pilotprojekte mit lokal gehosteter KI zur Effizienzsteigerung in der Verwaltung